Geschichte der WOBAG

Von der IGGB zur Wohnbaugenossenschaft

Anlässlich der Gründungsversammlung der Wohnbaugenossenschaft Dörfli Starrkirch-Wil durfte Susi Mattenberger, die Hauptinitiantin der IGGB ( Interessengemeinschaft genossenschaftliches Bauen in Starrkirch-Wil ) eine stattliche Anzahl Interessierter im Restaurant „Wilerhof“ in Starrkirch-Wil willkommen heissen.

Warum stiess gerade in einem typischen Einfamilienhaus-Dorf die Idee von genossenschaftlichem Wohnungsbau auf so viel Interesse? Der Gemeinde Starrkirch-Wil droht eine Überalterung der Bevölkerung. Junge Leute, die im Dorf aufgewachsen sind, müssen wegziehen, wenn sie eine Familie gründen wollen.

Im Juni 1990 machte sich Susi Mattenberger mit einer Gruppe von engagierten Mitbürgern an die Arbeit, unter dem Motto „Taten statt Worte“. Es sollte ein langer, beschwerlicher Weg werden, bis der Baurechtsvertrag für das gemeindeeigene Land an der Hardstrasse durch die Gemeindeversammlung am 1. Februar 1993 mit grossem Mehr genehmigt wurde.
In einer ersten Etappe sollte das östlich gelegene Grundstück am Ende der Hardstrasse überbaut werden. Im Baurechtsvertrag besteht ein Servitut auf das vis-à-vis gelegene Grundstück westlich, das wegen der Gestaltungsplanpflicht und drei involvierten Grundstückeigentümern aber mit grösster Wahrscheinlichkeit erst in einer späteren Phase realisiert werden kann.
Nach intensiven Berechnungen durch Felix Spindler war schnell einmal ersichtlich, auf welchem Wege es der Genossenschaft möglich ist, mit relativ wenig Eigenkapital ihre Projekte in Angriff zu nehmen.
Damit stand der Gründung der Genossenschaft Dörfli nichts mehr im Wege.
An der Gründungsversammlung wurde Susi Mattenberger in Anbetracht ihrer Verdienste um die IGGB mit grossem Applaus zur Tagespräsidentin gewählt.
Elmar Lupberger präsentierte sehr ausführlich den Statutenentwurf. Darin ist unter anderem festgehalten, dass die Wohnbaugenossenschaft Dörfli politisch und konfessionell neutral ist. Sie verfolgt den Zweck des preisgünstigen gemeinschaftlichen Wohnungsbaus unter Ausschluss jeder spekulativen Absicht. Die Genossenschafts-Anteilscheine lauten auf einen Kapitalbetrag von 500 Franken. Es sind bereits über 80'000 Franken in Form von Verpflichtungsscheinen gezeichnet worden, ein beruhigendes Startkapital für die kommenden Aufgaben.
Nach kurzer Diskussion und geringfügigen Änderungen wurden die Statuten einstimmig genehmigt.

 

In den Vorstand wurden gewählt:
Urs Staub, Präsident; Peter Aeberhard, Vize-Präsident und PR; Marianne Lupberger-Müller, Aktuarin; Felix Spindler, Kassier; Urs Barrer, Beisitzer und Rechtsberater; Max Ellenberger, Beisitzer.

Dem Vorstand wurde die Vollmacht erteilt, noch zwei weitere Frauen in ihr Gremium zu berufen. Damit erhoffte man sich vor allem bei der Projektplanung und der Wohnraumgestaltung eine ausgewogenere Meinungsbildung.

Als Revisoren haben sich zur Verfügung gestellt: Ruedi Aeberhard und Ruedi Zimmerli.
Das weitere Vorgehen wurde an der anschliessenden Vorstandssitzung festgelegt. Erste Priorität hatte nun die Einzahlung der Verpflichtungsscheine und die darauf folgende Abgabe der Genossenschafts-Anteilscheine. Es wurden Arbeitsgruppen zusammengestellt, die sich mit den finanziellen Abklärungen und der Gestaltung eines möglichen Projektwettbewerbs auseinandersetzten.
Im Budget 1993 der Einwohnergemeinde war die Verlängerung der Hardstrasse vorgesehen, womit die Erschliessung gewährleistet war.

16. August 1995 / Spatenstich der Wohnbaugenossenschaft Dörfli

v.l.n.r. Peter Aeberhard, Vize-Präsident; Linda Ackeret; Uschi Thommen; Urs Staub, Präsident; Felix Spindler, Kassier; Susi Mattenberger; Marianne Lupberger, Aktuarin; Heinz Bachofner zusammen mit Armin Burkhalter, Gemeinde-Präsident (dritter von rechts)
v.l.n.r. Peter Aeberhard, Vize-Präsident; Linda Ackeret; Uschi Thommen; Urs Staub, Präsident; Felix Spindler, Kassier; Susi Mattenberger; Marianne Lupberger, Aktuarin; Heinz Bachofner zusammen mit Armin Burkhalter, Gemeinde-Präsident (dritter von rechts)

Schon im Juli des folgenden Jahres (1996) sollten die acht grosszügig bemessenen Dreieinhalb- und Vierzimmerwohnungen bezugsbereit sein, zu denen die Starrkirch-Wiler Wohnbaugenossenschaft Dörfli unter dem Präsidium von Urs Staub an diesem Mittwochabend an der Hardstrasse den Spatenstich ausführte.

2004 Start zum 2. Mehrfamilienhaus

Anlässlich der Generalversammlung 2004 hat der Vorstand bei den Genossenschaftern beantragt, die Vorprojektsplanung für ein weiteres Mehrfamilienhaus, auf dem Grundstück welches die Gemeinde im Baurecht bereits beim Bau des 1. Haus zugesichert hatte, zu erstellen. Die Versammlung stimmte dem Vorhaben zu und erteilte damit dem Vorstand den Auftrag, sich an die Arbeit zu machen. Mit einem Pflichtenheft wurden einige in der Region ansässige Architekten um einen Projektentwurf (Studie) angefragt. Der Vorstand hatte es sich nicht leicht gemacht, aus den guten Vorschlägen seine Wahl zu treffen. Eine Besichtigung von modernen Häusern in Zürich hat den Ausschlag gegeben, einen unkonventionellen Vorschlag in Mischbauweise Holz/Beton des Architekturbüros Peter Studer Holzbau AG Hägendorf, den Genossenschaftern zur Realisierung vorzuschlagen.

Einstimmig für Neubau

An der ausserordentlichen Generalversammlung von Ende März 2006 wurde das ausgewählte Projekt den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern vorgestellt. Anhand eines Models, mit Plänen, diversen Fotomontagen und einer virtuellen Begehung einer Wohnung, hat das Architektenteam das Projekt Mehrfamilienhaus „Dörfli Eich“ präsentiert. Zudem erläuterte der Vorstand das Finanzierungskonzept und wusste damit die anwesenden Genossenschafter zu überzeugen. Nach kurzer Diskussion und interessanten Fragen wurde der Antrag des Vorstandes von den anwesenden Genossenschaftern mit einem Projekt-Kostenrahmen von CHF 2'800'000, einstimmig genehmigt.

Nach 17 Jahren Heinz Bachofner folgt jetzt Joe Birchmeier

An der 25 Generalversammlung der Wohnbaugenossenschaft Dörfli in Starrkirch-Wil wurde der neue Präsident vorgestellt. 17 Jahre lang amtete Heinz Bachofner als Präsident, Joe Birchmeier übernimmt das Amt per 1. September 2018.

 

Weitere Informationen finden Sie im folgenden Zeitungsbericht:

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Oltner Tagblatt 20180709.pdf
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